Vorbemerkungen zur 4. Auflage.
Die neue Auflage ist erfreulicherweise wiederum gerade zu der Zeit nötig
geworden, wo die gesicherten Ergebnisse der letzten Volkszählung für alle
Zweige vorlagen und die Statistik mit neuen Angaben ausgestattet werden
konnte. Daß dieses Zahlenwerk, aus welchem nützliche Vergleiche erwachsen, in
reicher Fülle geliefert wird, darf als ein Kennzeichen des Heftes gelten und
wird vielen seiner Benutzer erwünscht sein. Es ist überwiegend so angeordnet,
daß der Leser nicht zum Eindringen darin gezwungen wird, und zum Aus-
wendiglernen ist es ja nicht bestimmt. Durch das Streben nach Vertiefung
des Inhaltes und zahlreiche Zusätze, die bei der Fülle des Stoffes geboten
erschienen, ist der Text in fast allen seinen Teilen erweitert worden und im
ganzen um 7| Seiten gewachsen.
Art neuen Karten sind hinzugetreten der Rhein-Leine-Kanal und ein Über-
sichtsblatt über die Ortslage der deutschen Kaliwerke, weil dieser Industriezweig
gerade für unsere beiden Landschaften eine hervorragende Bedeutung besitzt.
Mehrere alte Bilder sind von der Verlagshandlung mit dankenswerter
Bereitwilligkeit durch neue ersetzt worden.
Möge das Büchlein in seiner erweiterten Gestalt dazu beitragen, bei
den Schülern die Liebe zur Heimat in den beiden durch Natur und Ge-
schichte so nahe verwandten Landschaften zu fördern.
Da die Textbogen bereits Mitte Oktober ausgedruckt waren,
konnte in sie nicht mehr aufgenommen werden, daß am 27. Okto-
der Ernst August, Herzog zu Braunschweig - Lüneburg, die
Regierung des Herzogtums Braunschrveig übernommen hat.
Linden, am Z.november 1913. E. Oehlmann.
Vorbemerkungen des Verlegers.
Die Band- und Heftausgaben der E. von Seydlitzschen Geographie
sind bisher in rund 3 Millionen Exemplaren verbreitet worden? sie sind
auch vielfach in den Schulen von Hannover und Braunschweig eingeführt.
Den Herren Direktoren und Fachlehrern, sowie den Schulvorsteherinnen und
Fachlehrerinnen, die den „Seydlitz" wegen etwaiger Einführung zu prüfen
wünschen, stelle ich gern ein Exemplar der in Betracht kommenden Aus-
- *r ebst der Landeskunde unberechnet zur Verfügung. Ich bitte aber
bezügliche Wünsche unter Angabe der Schulgattung entsprechend zu
« m, damit Verzögerungen durch Rückfragen vermieden werden. Für
cß lnstalten die verschiedenen Ausgaben der Seydlitzschen Geographie be-
nd, wolle man aus der Übersicht auf Seite 4 dieses Umschlages ersehen.
^ lau, im Herbst 1913. Ferdinand Hirt.
g ____Alle Rechte vorbehalten!
tn _____ U5 ------
£ ----- --- Landeskunde wird auf Verlangen mit den Ausgaben A und B des
t = co in deren Neubearbeitungen die Behandlung des Stoffes nach land-
ff ~ <*9 im Prinzip durchgeführt wurde, zusammengebunden geliefert. Die
o . llen sich alsdann wie folgt:
^ Ausgabe A (Seydlitz-Oehlmann, 24. Bearbeitung) 2.25 M,
Ausgabe A (Seydlitz-Tronnier, 26. Bearbeitung) 2.50^,
Z Ausgabe B (Seydlitz-Oehlman n, 22. Bearbeitung) 4 — M,
Cd-- Ausgabe B (Seydlitz-Rohrmar n, 24. Bearbeitung) 4.— M.
Einzelpreis dieser Landeskunde Kart. 1.— M
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Ernst August Oehlmann Ferdinand_Hirt Ferdinand
2
Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
Niedersachsen bezeichnet. Der ö. Teil dieser Länder springt bis über die
Werra hinaus nach S. vor; die größte Einbuchtung der Grenze findet sich
an der S.w.-Seite, s. vom S.-Ende des Jadebnsens. Außerdem umschließt
dies Gebiet in der Mitte andere Staatsgebiete, nämlich die Freie Hansestadt
Bremen, einen Teil von Hamburg und das Hauptland des Großherzogtums
Oldenburg. Hierdurch wird unser Gebiet zerlegt in einen kleineren w. und
einen größeren ö. Teil, die nur durch einen schmalen Streifen Landes am
Dümmer zusammenhängen. Der kleinere Teil umfaßt der andere \ des
Gesamtgebietes.
Eine natürliche Grenze wird gebildet durch den Lauf der Elbe, die
Nordsee, die Emsmündung, den Dollart und das Bonsn^rtanger^) Moor.
Der Harz als Eckpfeiler unseres Gebietes gehört größtenteils entweder zu
Hannover oder zu Braunschweig; aber an den übrigen Seiten findet man
nur auf kurze Strecken natürliche Grenzen. Die staatliche Grenze beschreibt
starke Biegungen und Zickzacklinien und überschreitet bei Mecklenburg auch für
eine kurze Strecke die Elbe.
3) Nachbarländer sind an der äußeren Seite das Königreich der Nieder-
lande und die preußischen Provinzen Westfalen, Hessen-Nassau, Sachsen,
Brandenburg und Schleswig-Holstein; außerdem auf kürzere Strecken die
beiden Lippischen Fürstentümer, Waldeck, Anhalt, Mecklenburg-Schwerin und
Hamburg.
4) Die äußersten Punkte liegen:
im S. beim Dorfe Escherode, zwischen der Werra und der Fulda, unter 51° 19' n. Br.;
„ bei Freiburg an der Elbe unter 53°54';
„ O. bei Schnackenburg an der Elbe unter 11°35' v. Gr.;
„ W. bei der Bauerschaft Wielen im Bentheimschen unter 6°41' v. Gr.
Gieb an die Entfernungen in Graden, km und Tagemärschen (1 Tagemarsch —
30 km). Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkte beträgt
19£ Minuten, der längste Tag ist am Nordende i Stunde länger als am Südende.
Da unsere Uhren nach der mitteleuropäischen Zeit gestellt sind, die für den
Meridian von Stargard in Pommern, den 15. v. Gr., anch zugleich die Ortszeit bedeutet,
für alle Orte aber, die n>. von Stargard liegen, der wahre Mittag aus je 1 Längengrad
um 4 Minuten später eintritt, so ist für alle Orte unseres Gebietes eine bestimmte Anzahl
von Minuten zuzuzählen, wenn die Ortszeit bestimmt werden soll. Es ist danach
gegenüber unserer Uhrzeit in Wahrheit später Mittag , steht die Sonne später auf ihrer
größten Tageshöhe in Goslar und Lüneburg um 18 Minuten, Duderstadt, Klausthal,
Osterode am Harz 19, Celle, Göttingen, Hildesheim 20, Hannover, Münden 21, Stade 22,
Geestemünde 26, Wilhelmshaven 27, Osnabrück 28, Aurich, Leer, Papenburg 3v, Emden,
Lingen, Norden 3j Minuten. Wird die Ziffer dieser Minuten durch -1 geteilt und die so
gefundene Ziffer von 15 abgezogen, so findet man umgekehrt die Zahl des Meridians,
unter dem der betreffende Ort liegt. Also liegt Göttingen rund unter dem 10. Meridian v. Gr.
Aufgabe. Zeichne das so begrenzte Gebiet nach der Karte von Deutschland im
Seydlitz A oder nach der Karte der norddeutschen Tiefebene im Seydlitz B.
5) Übersicht über die Bodengestalt.
a. Das s.ö. Viertel des so umgrenzten Landes dringt in das gebirgige
Mitteldeutschland ein, und der Nordrand der mitteldeutschen Gebirgsschwelle
1) Dümmer — Tiefes Meer; der Zusatz See ist also überflüssig.
2) Tangen — Zangen sind die schmalen Sandwälle, die durchs das Moor lausen,
und nach einem Bauerngehöfte auf einer dieser Zangen heißt diese Bourtange.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
^ ^lihn in Leipzig und Ferdinand^Hirt in Lreslan.
Ät itltl'trt <Catlfli>1*frhrtti 5ttr Länder- und Völkerkunde. Em durch
c * Z»1hu1 v|U)lu) viele neue Bilder ergänzter Auszug aus Ferd.^
Hirts Geographischen Bildertafeln. Für dih
Belehrung in Haus und Schule zusammengestellt von Dr. Alwin Vppel und Arnold
Ludwig. 4zz Abbildungen nebst einem kurzen erläuternden Text. V?.—20. Tausend.
Steif geheftet 3 Jl. Gebunden H Jl*
Am° Zur Anschaffung ausdrücklich empfohlen seitens des K. Vberschulrats in Straßburg, der
Ugl. Provinzial-Schulkollegien zu Rassel und Stettin, deragl. Regierungen zu Düsseldorf, Frankfurt a.v.,
Marienwerder, Merseburg, Minden, Posen, Schleswig und Stade; vom Ugl. preuß. Kultusministerium
angekauft in 1800 Exemplaren zum verteilen an die verschiedenen Schulen der Monarchie. — Neuer-
dings sind auch die nachstehenden Erläuterungen gleich nach Erscheinen seitens des K. Vberschulrats in
Strasburg zur Anschaffung empfohlen und vom Kgl. preuß. Kultusministerium — ebenfalls in s800
Exemplaren — angekauft worden:
«rläuftranp ju F. Ilrls Suknfh
Nachstellendes Hauptwerk, das ssr den „Äilderschatz" die hauplsiichlichste Unterlage abgegeben hat, enthält
mehr als 1400, fast sämtlich nach Griginalzeichnungen hergestellte Holzschnitte:
Ferdinand Hirts Eeoglnphische Kildertchln.
Für du Zrlkbllnz des ndirnmilhen Unterrichts und du yeriinschalilichung der §anptfartntn du Erdaberfläche mit brsondmr
Berücksichtigung der Dölkerkundr und ßiilturzeschichte.
Unter Mitwirkung von
Dr. I. Zzaumgarten (Koblenz), tz. Mock lchristiania), Prof. vr. H. Aritsch (Berlin).
Prof. vr. Kan (Amsterdam), A. Kanitz (Wien), vr. H. Leipoldt (Dresden), vr. Karl
Müller lhalle), Prof. I)r. I. Bartsch (Breslau), Prof. A. G. Seibert (Bozen). Direktor
A. Waeber (Brieg) und vielen anderen hervorragenden Fachmännern
lierausgegeben von
I)r. Alwin Appel (Bremen) und Arnold Ludwig (Leipzig).
Teil I: Allgemeine Erdkunde in Lildern. — Neu!—Dritte, völlig
umgearbeitete Auftaue. 30 Tafeln, enthaltend 346 Abbildungen in Schwarzdruck und
28 Abbildungen in vielfachem Farbendruck, sowie 17 Seiten erläuternder Text.
Steif gehestet 6,50 Jl. Geb. 8,50 Jl.
Teil Ii: Typische Landschaften. 178 Holzschnitte auf 29 Tafeln mit ein-
führendem Text. Zweite, vermehrte Auflage. Steif geheftet 5 Jl Geb. 6,50 Jl.
Teil Iii: Völkerkunde. (In 3 Abteilungen.)
J. Abteilung: Völkerkunde von Europa. 300 Holzschnitte auf 30 Tafeln mit einem kurzen
erläuternden Text. Steif geheftet 5,50 Jl. Gebunden 7 Jl.
2. Abteilung: Völkerkunde von Asien und Australien. 300 Holzschnitte auf 27 Tafeln mit
einem kurzen erläuternden Text. Steif gebeftet 6,50 Jl Gebunden 8 Jl.
3. Abteilung: Völkerkunde von Afrika und Amerika. 3u Holzschnitte auf 31 Tafeln mit er-
läuterndem Text und Generalregister des Gesamtwerkes. Steif geheftet 7 Jl. Gebunden 8,50 ^
Als ein erweiterter, erläuternder Text zum Ii. Teile ist erschienen:
Laudschaftskunde. Versuch einer Physiognomik der gesamten Erdoberfläche in Skizzen,
Charakteristiken n. Schilderungen von Ilr. A. Hppel. 2. Ausg. Geh. Iui. Geb. 14,50jl.
Üfttiffhrtm in ffiftmnt «nh frtmh# Ein geographisches tesebuck von Pros. Or. hentschel und Pros.
Illhjfljull Iii cjlliuul Iluo Zlllulll, Or. Märkel. Mit vielen Bildern. Teil I: Deutschland.
«bell. 2,50 Jl. Geb. 3,30 Jl. Teil Ii: Huropa (m. Ausschluß d. Deutschen Reichs), »eh. 3,60 Jl. 6ti>. 4,,";0 Jl.
Als ein Seitenstück zu den vielverbreiteten „Geographischen Sildertafeln" seien empfohlen'
Ferdinand Hirts Historische Bildertafeln
Teil I: Las Altertum bis zum Untergange des Heidentums. Steif geh. 2,50 v.
Teil Ii: Von den Anfängen des Christentums bis zum üeginn des Xix. Zahrh. Steif
Teil I u. Ii in einem Lande, nebst erläuterndem Text (einzeln 1 Jl), steif geh. 6 Jl.®<.
29»«» N .»it f f7+i «♦ firtttfi» Ihre Geschichte und Bedeutung. S&t das deutsche Volk
Wie oeuljlye I^anje. „0'n Theodor eindner, ord. Prof. der Geschichte an der
Halle. Mit zahlreichen Abbildungen. Geh. 4 Jl. Geb. 5 Jl. (Neuigkeit!)
Druck von Breittopf und Härtel in Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Alwin_Vppel Arnold
Ludwig Ludwig Ilrls_Suknfh Ferdinand_Hirts_Eeoglnphische_Kildertchln Ferdinand Mock H._Aritsch Kanitz H._Leipoldt Karl
Müller Karl Bartsch Seibert Alwin_Appel Arnold_Ludwig_( Ludwig J. A._Hppel Iluo_Zlllulll Ferdinand_Hirts Ferdinand Theodor Breittopf
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Lreslan Straßburg Stettin Frankfurt Marienwerder Merseburg Minden Posen Stade Strasburg Koblenz Berlin Amsterdam Wien Dresden Breslau Bozen Brieg Bremen Schwarzdruck Europa Asien Australien Afrika Amerika Deutschland Huropa Christentums Leipzig
28
Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
a. Fürstentum Göttingen, bis 1463 selbständige welfische Herrschaft.
Münden (auch Hannoversch-M) wird wegen seiner schönen Lage viel besucht. Im
Mittelalter war es ein wichtiger Stapelplatz, ging aber dann sehr zurück, 162«; durch
Tilly sast ganz zerstört; jetzt blüht es wieder durch Fabrikthätigkeit. Forstakademie.
80l6 E. — Dransfeld liegt 300 m hoch an dem Höhenübergange der Bahn nach
Göttingen, schon im 10. Jahrhundert als villa Gutingi erwähnt. Die einst
blühende Handelsstadt, die oft trotzig den wölfischen Fürsten widerstand, bis 1572 Mit-
glied der Hansa und zwar deren südlichstes war, aber unsäglich durch den Dreißigjährigen
Krieg gelitten hatte, hob sich erst wieder seit 1737 durch die Gründung der Universität,
die mit ihren Anstalten der Stadt ihr Gepräge verleiht (s. S. 43). Das gotische Rat-
haus stammt aus dem 14. Jahrh. 25500 E. — In der Nähe viele anmutige Punkte,
wie Mariaspring und das Thal von Reinhauseu-Bremke, „Bürgerthal" beuannt
nach dem Dichter Bürger, der hier als Amtmann lebte. Die Umgegend mit den „Gleichen"
und anderen Sehenswürdigkeiten ist durch die Gartethal-Bahn leicht zugänglich geworden.
— Im benachbarten Dorse Grone sind spärliche Überbleibsel der alten sächsischen Kaiser-
pfalz Grone aufgefunden.
Über den Flecken Nörten, der als ehemaliges Besitztum des Erzstistes Mainz
teilweise katholisch geblieben ist, sührt die Straße nach der Stadt Northeim, dem
Stammsitze des Grafengeschlechts, dem Otto von Northeim, der Gegner Heinrichs Iii.
und Iv., angehörte. Wegen der Zerstörung durch Tilly (1027) sollen 1637 nur 150 E.
vorhanden gewesen sein. Jetzt besitzt die Stadt, die ein wichtiger Knotenpunkt von
Bahnen ist, eine großartige Mühle an der Rhume und in der Umgegend viel Tabakbau.
70s4 E. — Neben der Bahn Northeim-Karlshafen: Moringen, mit einer Bessernngs-
anstatt für männliche Sträflinge, das Städtchen Hardegsen und das gewerbfleißige
Uslar, im Solling.
b. Das Unter-Eichsfeld, jetzt Kreis Dnderstadt, nur 224 qkm,
aber 25635 E., also 114 auf 1 qkm (s. S. 8), als ehemaliger Mainzer Be-
sitz fast ganz katholisch, 1815 mit Hannover vereinigt.
Duderstadt, in der fruchtbaren „Goldenen Mark", nährt sich von Korn- und
Tabakbau. Die ehemals berühmte Tuchmachern ist jetzt wieder aufgenommen. In
eigenartigem Fachwerke zum Teil im 15. Jahrh. erbautes Rathaus.
c. Fürstentum Grubenhagen, benannt nach der Burg auf dem 258 rn.
hohen Grebenhagen in der Nähe von Einbeck. Bis 1596 selbständige welfische
Herrschaft.
W. der Leine und in der Grasschaft Dassel: Salzderhelden, nach seinen
Salzquellen benannt *), Station der Bahn Göttingen-Hannover. An der Leine die Trümmer
der gleichn. Burg. Vou hier führt eine Nebenbahn an der Jlme hinauf nach Einbeck-),
einer alten Hansestadt, von deren früherer Bedeutung das eigenartige Rathaus und die
Münsterkirche zeugen. Einbeck, das durch den 30jährigen Krieg darniedergeworfen wurde,
hebt sich jetzt durch mancherlei gewerbliche Anlagen, namentlich durch das Wiederaufleben
der Bierbrauerei. Das Einbecker Bier, das im Mittelalter europäischen Ruf genoß
(denke an Herzog Erich I. und Luther auf dem Wormser Reichstage!), wird jetzt viel
über See geschickt. 8136 E.
Im Oberharz: Die 7 Bergstädte (s. S. 7) besitzen weder Wall noch Thore,
denn sie sind zumeist erst in jüngerer Zeit entstanden, nur Grund reicht bis in das
15. Jahrh. zurück. Zellerfeld ausgenommen liegen ihre niedrigen Häuser regellos zwischen
weiten Wiesen und Gürten dicht am Walde oder, wie in Andreasberg, übereinander an
steiler Bergeslehne. Die Doppelstadt Klausthal-Zellerseld zählt 13000 E. Ersteres,
Helden heißt wie Halle gleichfalls Salzwerk.
2) Dann weiter nach Dassel im Solling.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Dransfeld Otto Heinrichs Heinrichs Tilly Erich_I.
Pfeifer^ Lehrbuch der Geschichte.
Neue Bearbeitung unter Berücksichtigung der Heimatgeschichte,
mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln. Die
Teile 1—3 enthalten Bilderanhänge zur Kulturgeschichte, die
Teile 4—6 die Anhänge zur Kultur- und Kunstgeschichte von
Direktor Professor Dr. P. Brandt.
Uberficht der Stoffverteilung.
1. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen. Römische
Geschichte bis zum Tode des Kaisers Augustus. Mit einem Anhange von
33 Bildern zur Kulturgeschichte und 11 Karten im Text. 4. Auflage. Kart. 1 Ji.
2. Teil: Das römische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preußische Geschichte
bis 1740. Mit einem Anhange von 49 Bildern zur Kulturgeschichte und
10 Karten im Text.
Ausgabe A. 3. Auflage. Kart. 1.80 Ji.
3. Teil: Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritte Friedrichs des
Großen bis zur Gegenwart. Mit einem Anhange von 25 Bildern zur
Kulturgeschichte und 10 Karten im Text. 3. Auflage. Kart. 1.30 Ji.
4. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders
des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus. Mit 6 Karten
im Text und einem kunstgeschichtlichen Anhange von Direktor Professor
l)r. Brandt. 2. Auflage. Gebunden 2 Ji.
5. Teil: Ausgabe L: Für Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor
Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. G. von der Osten. Die Hauptereignisse
der römischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zu Ende des Dreißig-
jährigen Krieges. Mit zahlreichen Kartenskizzen und einem kunstgeschicht-
lichen Anhange von Direktor Professor Dr. Brandt. Gebunden 3 Ji.
6. Teil: Ausgabe E: Für Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor
Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. (B. von der Osten. Die wichtigsten
Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte
seit 1648. Mit zahlreichen Kartenskizzen und einem kunstgeschichtlichen
Anhange von Direktor Professor l)r. Brandt. Gebunden 3 Jh.
R Uppersberg, Stqqtsie^re für höhere Lehranstalten
und zum Selbstunterricht. Von Albert Ruppersberg, Professor am Kgl.
evang. Gymnasium zu Saarbrücken. 2. Auflage. Kart. 50 3f.
v. Sauden, Deutsche Sprachlehre für höhere Schulen
Ausgabe A: Auf methodischer Grundlage für gymnasiale Anstalten bearbeitet
von Direktor Professor A. v. Landen. 12. Auslage. (42. bis
48. Tausend.) Kart. I Ji.
Ausgabe B: In systematischer Darstellung für lateinlose Anstalten bearbeitet
von Direktor Professor A. v. Landen und Professor P. Beer.
Kart. 1.20 Ji.
Übungsbuch zu v. Sandens Deutscher Sprachlehre für höhere
Schulen. Unter Mitwirkung von Direktor Professor A. v. Landen
bearbeitet von Professor Paul Beer. Kart. 60 3$.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: P._Brandt Alexanders Augustus Friedrichs Alexanders Augustus C._Bruchmann Brandt C._Bruchmann Albert_Ruppersberg P._Beer Paul_Beer